Offenes Haus Oberwart

Kommende Vernissage: Georg Vinokic * 9. September 2022 19:30 Uhr

ARCHIV AB 2015

atem; aus; atmen - Forum Alpbach eröffnet mit Paraphrase auf Parndorf Tragödie

Die Performance „atem; aus; atmen - Paraphrase auf 71 oder Der Fluch der Primzahl“ wurde vom Europäischen Forum Alpbach in Auftrag gegeben und erlebt am 27. August 2017, dem 2. Jahrestag der Tragödie von Parndorf, seine Uraufführung im Rahmen der Eröffnung des diesjährigen Forums.

Auf der Bühne kommt dabei ein Würfel aus Plexiglas zum Einsatz, der mit den Ausmaßen von 72x72x72 cm jenes Volumen an Luft beinhaltet, das jedem einzelnen Passagier in diesem Todes-LKW zur Verfügung gestanden hatte und das – laut medizinischer Expertise – für etwa 22 Minuten Überleben reichte ...

27. August 2017 | 14:00 | Elisabeth-Herz-Kemenak-Saal


atem; aus; atmen
Paraphrase auf „71 oder Der Fluch der Primzahl“
Performance für das Europäische Forum Alpbach
nach dem Theaterstück über die Tragödie von Parndorf am 27. August 2015

Szenische Einrichtung und Regie: Peter Wagner

Mitwirkende: Bella Ban, Tania Golden, Georg Leskovich, Gernot Piff, Petra Staduan;
Komposition und Bandoneon: Ferry Janoska

Uraufführung: Culture First der Politischen Gespräche, Eröffnung 1;
27. August 2017, 14.00 Uhr, Europäisches Forum Alpbach
Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland mit dem Offenen Haus Oberwart und der Gemeinde Parndorf


>> Europäisches Forum Alpbach
 
Am 4. Jänner 2017 wurde in Parndorf das Theaterstück „71 oder Der Fluch der Primzahl“ nach Texten von 21 AutorInnen und Interviews mit etwa 15 Personen uraufgeführt. Anlass dazu war der Tod von 71 Flüchtlingen, vornehmlich aus Syrien, aber auch aus dem Irak und Afghanistan, die am 27. August 2015 in einem bei Parndorf im Burgenland abgestellten LKW entdeckt wurden. Sie hatten, von Schleppern aus dem Süden Ungarns in Richtung Deutschland gekarrt, einen qualvollen Erstickungstod im Kühlkoffer des LKWs erlitten.

Die Tragödie von Parndorf stellt ohne Zweifel eine Zäsur in der sogenannten „Flüchtlingskrise“ dar. Mit einem Schlag hatte sich das Drama, das wir bis dahin nur von gekenterten Schlauchbooten im Mittelmeer kannten, in unsere europäische Mitte katapultiert, vor unsere Augen, in unsere Köpfe.

Wie wichtig und drängend dieses Ereignis mit seinen Folgen für ganz Europa war und ist, lässt sich schon alleine an der Tatsache erkennen, dass seit dem Sommer 2015 in der politischen wie gesellschaftlichen Debatte kaum ein Tag vergangen ist, an dem das Thema „Flüchtlingskrise“ nicht präsent war. Und doch schien der LKW von Parndorf mit seinen 71 Toten schon bald wieder dort abgestellt worden zu sein, wo er am wenigsten stört: In der kollektiven Verdrängung.

Thema der Performance atem; aus; atmen - Paraphrase auf „71 oder Der Fluch der Primzahl“ ist das Ersticken. Es meint sowohl das physische ums Leben Kommen durch den Mangel an Sauerstoff, als auch die Gefährdung eines mentalen Atmungsmusters des europäischen Innenraums - der für sich selbst wiederum metaphorisch verstanden wird für das mögliche Ersticken an Ignoranz, Scham, Schuldgefühl, Unvermögen, Willkür, Fahrlässigkeit oder schlichter Sorg- und Gedankenlosigkeit.

In der etwa 25minütigen Performance verwebt Peter Wagner sowohl live gespielte als auch aufgezeichnete Paraphrasierungen des Theaterstücks „71 oder Der Fluch der Primzahl“ (Originallänge: 120 Minuten) mit einer Phantasie des Erstickens in seinen tatsächlichen wie auch metaphorischen Aspekten.

Auf der Bühne kommt dabei ein Würfel aus Plexiglas zum Einsatz, der mit den Ausmaßen von 72x72x72 cm jenes Volumen an Luft beinhaltet, das jedem einzelnen Passagier in diesem Todes-LKW zur Verfügung gestanden hatte und das – laut medizinischer Expertise – für etwa 22 Minuten Überleben reichte ...

Das Theaterstück „71 oder Der Fluch der Primzahl“ (geplante Wiederaufnahme 2017) ist eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland mit Unterstützung der Gemeinde Parndorf und des Offenen Hauses Oberwart (Österreichischer Kunstpreis 2013, Bank Austria Kunstpreis 2014). Die Performance „atem; aus; atmen - Paraphrase auf 71 oder Der Fluch der Primzahl“ wurde durch das Europäische Forum Alpbach angeregt bzw. in Auftrag gegeben und erlebt am 27. August 2017, dem 2. Jahrestag der Tragödie, seine Uraufführung im Rahmen der Eröffnung des diesjährigen Forums.
 
Auszug Pressestimmen:
„71 oder Der Fluch der Primzahl“ bewegt sich permanent zwischen Schwere und der Möglichkeit zum Aufatmen, sucht die Grenzen und ist der Versuch, den Opfern auf der Bühne ein immaterielles Denkmal zu schaffen.
Salzburger Nachrichten

Hochdramatisch, satirisch, dem Populismus nachempfunden, aber auch sehr poetisch sind die Texte, die Peter Wagner in eindrückliche Bilder umgesetzt hat.
ORF Burgenland Premierenbericht

Berührende Aufarbeitung der Flüchtlingstragödie …
Kurier
 
Das (Kunst-)Buch „71 oder Der Fluch der Primzahl“
Buchbestellung des erschienen Begleitbuches "71 oder Der Fluch der Primzahl"
224 Seiten,  Schweizer Broschur mit sichtbarer Fadenheftung, 21 x 28 cm /
ISBN 978-3-902931-08-5 / EUR 33,00

erhältlich im >> Online-Shop EDITION MARLIT
 
Infomaterial und Ansprechpartner:

>> Director´s Trailer

>> Official Trailer
 
Kontakte
Künstlerische Leitung: Peter Wagner +43 664 412 10 79, office@peterwagner.at

PR-Materialien: Rabold & Co, +43 3352 20212, office@rabold.at

Für organisatorische Rückfragen: Alfred Masal +43 676 948 20 48, alfred.masal@oho.at

>> Druckfähige Fotos zum Downloaden

Gerne können wir auch eine Aufzeichung des Theaterstücks in sendetauglicher Qualität zur Verfügung stellen.