Kooperation des Vereins KIBu mit dem OHO
Dirigent: Rade Pejcic
Solistinnen: Natasa Jovic-Trivic (Gesang), Aima Maria Labra-Makk (Klavier)
Das Belgrader Kammerorchester „Ljubica Maric“ wurde im Jahr 2006 unter der künstlerischen Leitung von Herrn Pejicic Rade gegründet, der auch der Dirigent des Orchesters ist. Das Orchester widmet sich insbesondere der Interpretationen von Werken serbischer KomponistInnen aller Generationen, beginnend mit den ältesten bis hin zu Studierenden der Komposition. Die letzteren werden mit besonderem Enthusiasmus aufgeführt in der Hoffnung der besten Unterstützung, im In- wie im Ausland.
Das Orchester trägt den Namen der serbischen Komponistin Ljubica Maric (1909–2003) und spielt an diesem Abend zeitgenössische Kompositionen, unter anderem auch ein Komposition die vom Verein KIBu ausgeschrieben wurde. Wieder einmal Konzerterlebnis im OHO, dass sie sich nicht entgehen lassen sollten.
Das Programm (Änderungen vorbehalten):
Das Orchester spielt Werke von:
– Milorad MARINKOVIC (1976*): „Capricco“ für Streichorchester
– Jenö TAKACS (1902–2005): „Konzert für Klavier und Kammerorchester“, 1.Satz
– Bozana MEIDL-BRAJIC (1974*): „mit-aus“ für Streichquartett/Streichorchester
– Theodoros FOINIDIS (1976*): „Verstand“, nach dem Gedicht von J.W.v. Goethe für Mezzosopran und Streichorchester
– Branka POPOVIC(1977*): „Stardust“ für Viola und Kammerorchester
– Aleksandar OBRADOVIC: „Diptih“ für Klavier und Orchester, Improvisatio e Permanente
– Josip SLAVENSKI (1896–1955): „Lieder meiner Mutter – Pjesme moje majke“ für Mezzosopran und Streichorchester
Eintritt: VVK € 17,- / AK € 20,- (ermäßigt VVK € 15,- / AK € 17,-)
Zusätzliche Infos:
KOMPONISTINNEN / KOMPONISTEN
Milorad MARINKOVIC (1976*) studierte Komposition an der Akademie der Künste in Belgrad, in der Klasse von Rajko Maksimovic. Es folgen Masterstudien bei Vastimir Trajkovic und das Studium des Dirigierens beim Stanko Sestic. Marinkovic ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und Mitorganisator verschiedener kompositorischer und kultureller Initiativen. Außerdem ist er Pädagoge und wirkt als Chorleiter in Belgrad.
Jenö TAKACS (1902, Sigendorf–2005) Komponist, Pianist, Pädagoge, Musikethnologe. Takacs war der Doyen unter den burgenländischen Komponisten und nimmt in der Musikgeschichte des Burgenlandes im 20. Jahrhundert jenen Rang ein, den Haydn für das 18. und Liszt für das 19. Jahrhundert besitzen.
Bozana MEIDL-BRAJIC (1974*) geboren in Bosnien und Herzegowina, lebt in Wiesen. Erste musikalische Wege ging sie in Gradiska und Banja Luka. Im Jahr 1999 folgt der Umzug nach Österreich, wo sie das Akkordeon-, Tonsatz- und Kompositionsstudium abschloss. Unterrichtstätigkeit an der Musikschule Kirchschlag und im Theresianum Eisenstadt. Aufführungen der Stücke, meist kammermusikalische Besetzungen, in Österreich, Ungarn, Bosnien und Herzegowina, Italien, Frankreich und Slowenien. Arbeitsstipendium des BMUKK.
Theodoros FOINIDIS (1976*) Geboren in Thessaloniki, Griechenland. Nachdem er sein Studium in Griechenland beendet hatte (Harmonielehre, Kontrapunkt, Klassisches Klavier, Jazz Klavier, Tontechnik), zog er nach Wien um Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien bei Dietmar Schermann
und Detlev Müller Siemens zu studieren.
Verschiedene CD- Produktionen und Aufträge sowie Lehrtätigkeit sind ein Bestandteil seines Wirkens. Rege Konzerttätigkeit als Instrumentalist, Komponist, Arrangeur in verschiedenen Besetzungen.
Branka POPVIC (1977*) studierte Musikologie und Komposition an der Akademie der Künste in Belgrad bei Zoran Eric. Sie setzte ihre Studien in London bei Judith Bingham fort. Bach der Rückkehr folgte ihre Dissertation ebenfalls bei Zoran Eric. Aufführungen ihrer Stücke gab es in Serbien, England, Budapest, Prag und Wien. Branka ist Preisträgerin (beste Filmmusik) am 56. Belgrader Fest für Dokumentar- und Kurzfilm 2009.
Aleksandar OBRADOVIC (1927–2001) war Komponist, Musikdichter und Pädagoge in Serbien. Den größten Beitrag leistete er im Bereich der sinfonischen Musik, er arbeitete auch im Bereich der Kammermusik und in den konzertanten Formen. Sein Opus enthält mehr als 200 Werke. Seine Kreativität brachte er auch als Maler und Literat zum Ausdruck.
Jospi SLAVENSKI (1896–1955) war ein bekannter und äußerst wirkungsvoller Komponist. Unzählige Werke aus verschiedenen Bereichen sind in seiner Werkliste zu finden: Sinfonische Suiten, Streichquartette, Balkantänze für Sinfonisches Orchester, Liederzyklen für Stimme und Orchester, experimentelle Werke, Filmmusik uvm. Slavenski studierte Musik in Wien und Budapest bei Koday und Novak. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Ableben unterrichtete er an der Akademie der Künste in Belgrad. In dem Stück „Lieder meiner Mutter-Pjesme moje majke“ ist ihm eine besondere Leistung gelungen. Seine kompositorische Fertigkeit, die die Einfachheit und den ökonomischen Umgang mit dem Material darstellen, dienen aber zugleich dem bestmöglichen Effekt.
SOLISTINNEN
Aima Maria LABRA-MAKK: Geboren auf den Philippinen, wo sie an der University of the Philippines Klavier studierte und beim „National Music Competition for Young Artists“ in Manila 1985 den ersten Preis erspielte, führte ihr Weg sie 1986 nach Graz.
Sie hat als einzige Pianistin das Gesamtsoloklavierwerk des österreichischen Komponisten Jenö Takacs (bei Pepperland Records und Gramola Wien) sowie sein Klavierkonzert (bei Hungaroton) eingespielt. Weiters hat sie 2010 den Internationalen Jenö Takács Klavierwettbewerb für junge PianistInnen in Oberschützen, der alle zwei Jahre stattfindet, ins Leben gerufen. Sie leitet die Klaviervorbereitungsklasse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut Oberschützen, und hält auch regelmäßig Meisterkurse in Österreich, Ungarn, USA und auf den Philippinen ab.
Nataša JOVIC-TRIVIC (1973, Banja Luka BiH) gehört zu den SolistInnen der Belgrader Staatsoper. 1996 beendete sie ihr Gesangsstudium an der Belgrader Musikakademie. Seit 1997 ist sie festangestelltes Ensemblemitglied der Staatsoper. Sie gewann zahlreiche erste Plätze bei nationalen und internationalen Musikwettbewerben, sang in vielen vokal-instrumentalen Stücken und arbeitete mit zahlreichen Ensembles wie mit der Belgrader Philharmonie, dem RTS Ensemble, der Philharmonie Mazedonien u.a. zusammen. Sie gastierte in Italien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Griechenland, Kroatien, Makedonien, Montenegro, Norwegen, Dänemark und der Schweiz.
DIRIGENT, KÜNSTLERISCHER LEITER
Rade PEJCIC begann als Siebenjähriger Violine zu spielen. In Novi Sad studierte er Musikologie, es folgen Studien fürs Dirigieren an der Akademie der Künste in Belgrad, wo er auch jetzt lebt und arbeitet. Er arbeitete mit dem Sinfonischen Orchester Nis, Sinfonisches Orchester RTS (Serbisches Rundfunk), seit 2010/11 ist er als Gastdirigent der Volkstheater/Oper in Belgrad tätig.
Im 2012 dirigierte Pejcic die Premiere der Kammeroper „Petrograd“ von Branka Popovic.
2006 gründete er, mit einer Gruppe junger, schon arrivierter MusikerInnen, das Belgrader Kammerorchester „Ljubica Maric“.