Als Bildende Künstlerin suchte Elke Mischling anfänglich vorwiegend in der realistischen Malerei und zum Teil in der Karikatur die Auseinandersetzung mit der Welt. In ihren jüngsten Arbeiten gelingt ihr die Umkehrung der Realität in einer Form von Dekomposition. Sie zerlegt die Oberflächen organisch und lässt damit einen Kampf, eine Metamorphose zwischen Schein und Sein mehr als erahnen. Eben das gelingt ihr, sie ringt nicht um einen Realismus, der uns narrativ unterhält oder mahnt. Es geht ihr mehr um die vielen Fragen ihrer Zeit, denen sie sich selbst immer wieder stellt. Es sind die bittersüßen Gegensätze, die sich auch im Titel der Ausstellung widerspiegeln, die in den meisten ihrer Werke zum Ausdruck kommen. In ihren abstrakten Arbeiten bewegt sich Elke Mischling in imaginären, sphärischen Räumen. In ihren realistischen Werken wird sie erzählerisch.
Hier spielt sie ebenfalls mit der Umkehrung der Realität, mit albtraumhaften, surrealen Wirklichkeiten. In einem aktuellen Werk lässt sie eine Figur wie eine Turmspringerin embryonal an der Decke bzw. unter der Wasseroberfläche schweben und den Fisch schwer wie Blei und ohne eine Chance zu überleben am Zimmerboden liegen. Wie hinter federleichten Rideaus sucht Elke Mischling die Zweideutigkeit, das, was man sprachlich den Schein von Realität, von Wahrheit nennt, einzufangen und darzustellen. Das Deuten der Bildwelten von Elke Mischling bleibt den Rezipientinnen und Rezipienten selbst überlassen, doch aus ihrer Vielfalt von Techniken, von Methoden, die sich im Sujet einen, tritt ein konsequentes, künstlerisches Oeuvre zutage. Sie ist Künstlerin, wie Hannah Arendt sagt, gehört sie zu den Handelnden, zu denen, die den Zweck überwinden und Antworten suchen und geben für unser Dasein auf dieser, unserer Kugel aus Materie.
KURZBIO Geboren 18.8.1959 in Eisenstadt, lebt und arbeitet in Neufeld/L.Ausbildung von 1974–1979 an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt/Wien, Fach Graphik und Design mit Meisterklasse.1979–1981 Ausstellungen erster Werke in Neufeld, Neusiedl und der Cselleymühle.Arbeit als Werbegraphikerin in diversen Agenturen.1981 Beginn der Lehrtätigkeit am BG/BRG Eisenstadt, währenddessen Gaststudium bei Prof. Weibel an der Hochschule für Angewandte Kunst/Wien.1986–1994 selbständige Werbegraphikerin.2004 Rückkehr zur freien Kunst.
Eintritt frei