Ausstellung in Kooperation mit dem eu-art-network und K.B.K. - Kultur.Bildung.Kunst
Der vordergründige Anspruch einer Ausstellung ist, sie interessant zu gestalten. Ob es sich um eine Einzelausstellung, eine Gruppenausstellung oder um die Präsentation zweier Künstlerpersönlichkeiten handelt, ist dabei einerlei. Die Behauptung, eine Ausstellung zu gestalten sei so anspruchsvoll wie die Erschaffung eines Kunstwerkes, mag übertrieben erscheinen. Sie lässt uns jedoch erahnen, dass es in einer Ausstellung um mehr geht, als nur darum, Bild um Bild an die Wand zu hängen. Wie jedes Bild erzählt auch eine Ausstellung – die Anordnung von Werken – eine Geschichte. So auch diese unter dem Titel „Eine Begegnung“ von Erwin Moravitz aus Oberwart und Bernd Romankiewitz aus Bayreuth.
Die künstlerischen Ausrichtungen der beiden sind höchst unterschiedlich.
Bernd Romankiewitz, der seit Jahren dem Holzschnitt verfallen ist, bearbeitet mit Axt und Kettensäge, Hammer und Meißel seine Holzplatten. Er wechselt Form und Farbe, kombiniert die Druckplatten, druckt sie auf Leinwände und verzichtet auf das typisch Serielle. So macht er die Drucke zu Unikaten und verlässt den üblichen Weg des Holzschnittes. Damit geht er viel mehr wie ein Maler vor.
Völlig anders die Arbeit des Malers und Grafikers Erwin Moravitz, dessen Prädikat die Präzession ist. Subtile Farbflächen und Übergänge, größtenteils mit bloßer Handfläche und nicht mit Pinsel gestaltet, sind Merkmale seiner Werke. Damit erzielt er eine unglaubliche Perfektion der gemalten Fläche und der farbigen Übergänge. Reduziert und sehr oft nur angedeutet setzt Moravitz seine Formensprache ein. Sowohl im Gegenstandslosen als auch im Figuralen sind die Andeutungen des Wesentlichen mit zeichnerischer Perfektion ausgeführt.
Dieser zeichnerischen und malerischen Perfektion von Erwin Moravitz steht die eher grobe, handwerkliche Arbeitsweise des Bernd Romankiewitz gegenüber, der dabei aber in seinem Gestaltungsprozess sehr feine, nahezu poetische, floral anmutende Formen erzielt. Romankiewitz beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema „Botanik“. Ausgangspunkt der Arbeiten sind Schattenbilder von Pflanzen und Blättern. Botanik ist natürlich auch ständiges Werden und Vergehen – und damit Zeitbetrachtung. Moravitz operiert in seiner Malerei mit dem klassischen Kontrast. Er lässt seine Formen, ob gegenstandslos oder figurativ, immer in einem Wechselspiel von Hell und Dunkel, Licht und Schatten wirken und erzeugt so räumliche Tiefe und Spannung. Thematisch findet er sich in einem Wechselspiel von Landschaft und Menschen wieder.
Die Ausstellung ist von 3.11. bis zum 16.11.2017 zu besichtigen.
Eintritt frei