Begrüßung durch Bürgermeister Georg Rosner
und Vizebgm. Dietmar Misik
Eröffnung durch Kulturlandesrat Helmut Bieler
Für die Buchwocheneröffnung haben wir zwei wichtige Künstlerinnen des Burgenlandes eingeladen. Die Bildhauerin Ulrike Truger wird ihr frisch herausgebrachtes Buch mit dem Titel „Monumental weiblich“ vorstellen.
Die Malerin Ilse Gewolf hat diesmal die Ausstellung zur Buchwoche übernommen und präsentiert „Fragmente einer Sprache der Bilder“, die auch Zitate aus den Werken von Ingeborg Bachmann enthalten. Meine Bilder zeigen immer Fragmente, Abrisse, zerfetzte Sprache, zerteilte Schriften auf zerrissenen Papieren, Puzzles, die nicht mehr zusammengefügt werden können, wenn die Bilder „fertig“ sind, weil ihre Zerrissenheit fest gemacht wurde, an irgendeinem Punkt ihres fragmentarischen Zustandes angehalten (...) Wirklichkeit, aus den ursprünglichen Bedeutungszusammenhängen gerissen, geschnitten, neu zusammengefügt, einer Augen-Logik folgend (...) „Wir haben kein ganzes, geschlossenes, unverletztes Bild der Wirklichkeit, auch keines von den vielen kleinen Wirklichkeiten, innerhalb derer wir uns bewegen. Unsere Lebenstunnel gehen immer wieder zu Bruch, unsere Bilder zerreißen, unsere Tagkontinuitäten sind durch Nächte zerteilt (…) Ich gestalte die Momente des Zerreißens und die Fragmente eines Erkennens. Ich zerreiße, und der Riss geht durch Gewohnheiten. Ich füge zusammen, und die Risse bleiben und zeichnen als Narben ein neues Bildgefüge. Die Schnitte, die Verdrehungen, der Verlust der Mitte werden zu Leitmotiven und Handlungsträgern.“ (Ilse Gewolf)
Dr. Eva Maltrovsky spricht die verbindenden Worte zur Ausstellung von Ilse Gewolf.
Heinz Bachmann, der Bruder der berühmten Lyrikerin, wird über die neue Bachmann-Gesamtausgabe bei Piper und über den Band „Ingeborg Bachmanns Wien“ des Autors und Germanisten Joseph McVeigh berichten, das in den nächsten Monaten bei Suhrkamp erscheinen wird, und Texte aus dem „Kriegstagebuch“ von Ingeborg Bachmann (Herausgeber Hans Höller) lesen.
Dem gegenüber steht der Elektronik-Musiker Markus Steinkellner, der mit „elektronischen Hexenliedern“ (Anne-Marie Darok / MICA) den musikalischen Part des Abends übernehmen wird.
Anschließend laden wir zu interessanten Gesprächen bei einem kleinen Buffet.
Eintritt: frei
Buchpräsentation „Monumental weiblich“
Ulrike Truger, geboren in Hartberg. Diplom für Bildhauerei an der Akademie (jetzt Universität) für Angewandte Kunst . Seither freischaffend als Bildhauerin tätig, Schwerpunkt Groß-Skulpturen, gesellschaftspolitische Arbeiten im öffentlichen Raum.
Evelyn Schalk wird ein paar Worte zum Buch Ulrike Trugers vortragen und Johanna Thomek liest aus den Texten von „Monumental weiblich“.
„Ich denke in Stein“, sagt Ulrike Truger und dieses Denken der Künstlerin manifestiert sich unter ihren Händen, wo es sichtbare, greifbare, fühlbare Realität wird. Denken und Handeln setzt die Steinbildhauerin seit jeher in eins. Und zwar sowohl durch ihre wahrhaft monumentalen Werke, mit denen sie auch über Österreichs Grenzen hinaus eine einzigartige Position einnimmt, als auch in der Vehemenz und Kompromisslosigkeit, mit welcher sie für deren Kontextualisierung und Platzierung im öffentlichen Raum eintritt. Auch dieser Prozess ist Teil ihres Schaffens. Die Steinwerdung selbst ist es, die die Bildhauerin nicht überformt, sondern zum ausdrucks- und aussagekräftigen Moment ihrer Arbeiten modelliert. Es sind, bei aller Wucht, dynamische Werke, die den sie umgebenden Raum miterfassen und verändern. Der Bildband zeigt die großformatigen Arbeiten Ulrike Trugers, schafft mit einer ergänzenden Dokumentation der Arbeitsabläufe und analytisch-poetischen Textbeiträgen von Angelica Bäumer, Leander Kaiser, Werner Kitlitschka und Evelyn Schalk Zugang zu Leben und Werk der Bildhauerin.
Ulrike Truger, MONUMENTAL WEIBLICH
Ritter Verlag, ISBN 978-3-85415-536-2, 160 Seiten, Hartband, € 32,-
www.ulriketruger.at, www.ritterbooks.com