Methoden der Biografiearbeit eignen sich gut für die Auseinandersetzung mit (kulturellen) Identitäten und Diversität: Zum einen spiegeln sich in lebensgeschichtlichen Erzählungen die Verknüpfung von Individuum und Gesellschaft, der Mensch wird im jeweiligen sozialen Umfeld verortet. Vielfache Gemeinsamkeiten und Unterschiede – nicht nur nach kultureller Herkunft, sondern auch etwa nach Alter, Geschlecht, sozialer Schicht, ländlicher/städtischer Herkunft, rechtlichem Status – können zur Sprache kommen. Eine einfache Einteilung nach nationaler Herkunft wird damit obsolet.
Zum anderen geht es methodisch nicht ums Diskutieren und Überzeugen, sondern um ein lebensgeschichtliches Erforschen, Erzählen, Hinhören und Verstehen als zentrale Grundhaltung, die eine wechselseitige Akzeptanz von Unterschiedlichkeiten fördert.
In dem Workshop erleben die TeilnehmerInnen die Prozesse und Erkenntnismöglichkeiten eines lebensgeschichtlichen Gesprächskreises. Aufbauend auf dem Material der Erzählungen findet eine weiterführende Auseinandersetzung mit Diversität statt. Methodisch werden Grundhaltungen und Grundlagen zum Leiten eines Gesprächskreises vermittelt.
Schließlich werden Wege angedacht, den Zugang der Biografiearbeit für niederschwellige politische Bildung und für die Auseinandersetzung mit Diversität an Ort und Stelle fruchtbar zu machen.
Zielgruppe: MitarbeiterInnen der EB-Einrichtungen und NGOs, MultiplikatorInnen; hauptamtliche und ehrenamtliche BibliothekarInnen
Workshopleitung:
Dr.in Katharina Novy – Soziologin, Trainerin, Beraterin und Moderatorin, Psychodrama-Rollenspielleiterin (ÖAGG); Schwerpunkt Soziodrama, Psychodrama und Biografiearbeit; www.perspektivenveraendern.at
Dr. Gert Dressel – „Biografiearbeiter“, Fortbildner und Historiker; Mitarbeiter des Instituts für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung an der IFF Wien (Uni Klagenfurt) und der „Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen“ (Uni Wien); www.uni-klu.ac.at
Teilnahmegebühr: Euro 50,-
Eine Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung
in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart (OHO)