Eine Veranstaltung des Vereines KARIKA in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart
AUSSTELLUNG:
„Die Politik des Roma-Körpers“ von Déri Miklós (H)
FILM:
„Amen sam so amen sam“ von Hans Panner
16 mm / Farbe / 34 min
MUSIK:
Ferry Janoska & Joschi Schneeberger Trio, Romano Rath
Romengeri-kojnha / Roma-Küche: ein Buffet
AUSSTELLUNG:
„Besonders sehenswert sind die eher konzeptionellen Arbeiten des unabhängigen Fotokünstlers Miklós Déri, der für seine Portraitserie über die Stereotypisierung der ungarischen Romabevölkerung den renommierten André-Kertész-Preis erhielt. Déri ließ Intellektuelle, WissenschaftlerInnen und andere prominente Mitglieder der Roma-Minderheit in Kostüme und Posen schlüpfen, die dem bis heute existenten Klischee der Roma als Musiker, Gauner und Jahrmarktswahrsager entsprechen. Dem stellt er Bilder der Personen in ihren Alltagsoutfits gegenüber. ,Wenn wir ein Bild eines Rom sehen, setzt sich in unserem Kopf automatisch ein auf der ‚Rasse’ des Fotografierten beruhender Wertungsprozess in Gang. Mit meinen Bildern wollte ich den latenten Rassismus sichtbar machen, mit dem Roma beinahe täglich in der Gesellschaft konfrontiert werden', erklärt Déri das Konzept seiner Fotoreihe." Robert-Capa-Zentrum für Zeitgenössische Fotografie
Miklós Déri wurde 1964 geboren und begann seine Laufbahn als Fotoreporter. Er arbeitete unter anderem zehn Jahre beim renommierten ungarischen Wochenmagazin „Magyar Narancs" und war zudem für das „Titanic Filmfestival" tätig. Später profilierte er sich als Fotograf mit vielbeachteten Ausstellungen in Budapest, Moskau, Wien.
FILM:
Filmessay über Gegenwart und Vergangenheit der Roma im Burgenland, gedreht 1993 und aus gebotenem Anlass 1995 ergänzt und aktualisiert. „Paula Nardai (gestorben 1999), KZ-Überlebende und Hauptfigur im Film, im fiktiven Dialog mit ihrem Vater: Der Titel ,Amen sam so amen sam' bedeutet ,Wir sind, wer wir sind' und ist Programm und Wunsch zugleich: Er bringt die Bestrebungen der burgenländischen Roma zum Ausdruck, sich als Angehörige einer über Jahrhunderte verfolgten Volksgruppe wieder auf die eigenen Beine zu stellen, sich der Assimilation zu widersetzen und echte Integration zu fordern.“
Entstanden ist der Film in Zusammenarbeit mit dem Verein Roma und dem Offenen Haus Oberwart. Durch die aktive Mitarbeit der burgenländischen Roma ist er zu einem Film der Roma selbst geworden.
MUSIK:
Jeder für sich ist ein Virtuose: Joschi Schneeberger mit seinem Trio und Fery Janoska am Bandoneon. Im Ensemble verbinden sie die unterschiedlichen Musikstile in einer einzigartigen Art und Weise und machen sie zu einem Hörerlebnis. So wird etwa Astor Piazolla im Stil von Django Reinhardt neu interpretiert. Weltmusik mit temperamentvollen Rhythmen bis hin zu leisen Balladen.
Der Musikstil ist eine Mischung aus traditioneller Roma-Musik und modernen Einflüssen. Die Band Romano Rath wurde Mitte der 1990er-Jahre in Oberwart gegründet und besteht aus vier Mitgliedern: Dieter Horvath (Bandleader), dessen Bruder Markus Horvath, Marcel Horvath (Sohn von Dieter Horvath) und Markus Sarközi. Als Angehörige der Burgenland-Roma verwenden sie den Romanes-Dialekt, wie er im Burgenland und in der näheren Umgebung gesprochen wird.
Eintritt: freie Spende